• Beitrag veröffentlicht:Oktober 15, 2021
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Eines Tages werde ich frei sein

Früher sah meine Vorstellung vom Leben so aus: zur Schule gehen, einen Abschluss machen, einen Beruf erlernen, Arbeiten gehen, einen Mann kennenlernen, eine Beziehung führen, irgendwann heiraten, ein Haus kaufen, Kinder bekommen und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute… .

Doch es kam alles anders. Nichts in meinem Leben lief so, wie ich es mir vorgestellt hatte und das führte zu einer Unmenge an Komplikationen. Jahrelang war ich damit beschäftigt Steine aus dem Weg zu räumen, statt ein Haus für mich draus zu bauen.

Irgendwann befreie ich mich von alten Glaubenssätzen

Ich werde beruflich nicht weit kommen, weil mein Schulabschluss nicht gut genug ist. Außerdem kann ich nichts gut genug.

Irgendwann besiege ich die Verzweiflung und verwandele sie in Taten

Anfangs war ich euphorisch und voller Hoffnung durch den neuen Job wieder mehr Freude und Erfüllung in meiner Arbeit zu erfahren. Leider kam es ganz anders. Die Euphorie schwand schon nach dem ersten Jahr und ein halbes Jahr weiter hatte ich auch jegliche Hoffnung verloren. Mit aller Kraft versuchte ich eine positive Veränderung zu bewirken, doch was ich auch tat, ich schaffte es nicht. Nach einem weiteren halben Jahr verabschiedete sich meine Willenskraft und es begann ein ungesundes Auf und Ab. Es fiel mir schwer, meine Arbeit zu erledigen und gegen Mittag, spätestens jedoch zum Feierabend hatte ich keine Energie mehr. Es gab Tage, an denen ich mehr weinend vor dem Computer saß, als meine Arbeit erledigen zu können, weil ich keinen Ausweg fand.

Ich brauchte den Job, um Geld zum Leben zu haben. Nur hatte ich kein Leben mehr, es war mehr ein Überleben. Nach zwei Jahren sah ich ein, dass eine weitere Verausgabung keinerlei Sinn machte. Eine Veränderung musste her. Auch war mir schon seit längerem klar, dass ich in meinem Berufszweig nicht mehr arbeiten wollte, von daher kam ein Jobwechsel nicht in Frage. Wonach ich mich schon lange sehnte, war eine sinnvolle Verwendung meiner Lebenszeit. Ich möchte anderen Mut machen und Hoffnung schenken, indem ich über meinen bisherigen und derzeitigen Lebensweg berichte.

Irgendwann finde ich das nötige Selbstvertrauen um loszulassen

Mir ist klar geworden, dass ich mich zu lange zum Wohle Anderer und aus Rücksichtnahme instrumentalisieren lassen und meine Fähigkeiten unterschätzt habe.

Irgendwann spüre ich meine Fähigkeiten und sehe einen Weg

Was habe ich mir als Jugendliche und in den letzten Jahren nicht alles autodidaktisch beigebracht und unzählige Fähigkeiten angeeignet. Es gibt keinen Grund mehr, nicht an mich selbst zu glauben, meine kostbare Lebenszeit weiterhin mit unliebsamen Aufgaben zu verbringen und unter Wert anzubieten.

Irgendwann wird mein Sicherheitsnetz fertiggestellt sein

Ein Sicherheitsnetz war und ist für mich das Allerwichtigste. Daher schaute ich meine Finanzen durch und überlegte, welche Kosten ich mindern oder ganz streichen konnte. Anschließend errechnete ich, welche Summe ich monatlich zurücklegen und wie lange ich bräuchte um davon 2 Jahre ohne einen Job in Festanstellung leben zu können. Zuerst kam ich auf 1 Jahr. Super. Das klingt doch aushaltbar, nur noch ein Jahr in meinem derzeitigen Job. Mit neu gewonnener Energie und Motivation durch die Aussicht, endlich einen Weg gefunden zu haben, machte ich mich ans Werk.

Nach der Arbeit bereitete ich alles für den Start in meine Selbstständigkeit vor. Im Oktober des letzten Jahres war ich bis auf eine Kleinigkeit startklar, sodass ich anfing Ideen für Themen zu sammeln, um daraus eine Struktur zu entwickeln. Zwischendurch fiel mir auf, dass ich bei der Berechnung meines Sicherheitsnetzes einen Fehler gemacht hatte. So kam ich dann zu dem Ergebnis, dass ich statt einem Jahr noch ganze zwei Jahre arbeiten musste. Das war gar nicht gut, doch die Hoffnung blieb.

Irgendwann starte ich die Zeit der Veränderung

Ich nahm mir vor gleich im neuen Jahr parallel zum Job in meine Selbstständigkeit zu starten. Aus dem Vorhaben wurde jedoch nichts. Oft saß ich vor meinem Laptop und stellte fest, dass ich es einfach nicht schaffte ein chronologisches Konzept auf die Beine zu stellen. Gut, dachte ich mir, dann schreibe ich halt erstmal die Beiträge und daraus kann ich sicherlich ein Konzept ableiten. Doch auch das Schreiben wollte nicht funktionieren. Zudem sank mein Energielevel zwischenzeitlich unter null, sodass ein halbes Jahr ergebnislos verging. Ehe ich mich versah, saß ich mit einem Burnout zu Hause und musste mir eingestehen, dass Arbeiten und die Selbstständigkeit jetzt ganz und gar nicht angesagt waren, sondern ein Heilungsprozess und zu mir selbst finden.

Irgendwann werde ich den Mut haben

Wozu einen Blog schreiben? Das ist doch unnötig, da bereits zu jedem Thema unzählige Variationen im Internet zu finden sind. Stimmt, doch jeder Mensch hat seine eigene Art zu Kommunizieren und sich auszudrücken.

Ich habe mich dafür entschieden. Warum? Allein die Aussicht darauf, dass ich auch nur einer Person mit meinen Beiträgen Mut machen, Hoffnung schenken, den Impuls für eine Veränderung geben oder in irgendeiner Form unterstützen kann, macht es für mich wertvoll.

Irgendwann ist Jetzt, Hier und Heute

Ich freue mich auf jeden Leser, auf den Austausch, gemeinsames Lernen und Erkenntnisse, die sich daraus ergeben. Fühl dich herzlich willkommen.

Ich bin frei

Frei zu entscheiden, wann, wieviel, mit wem und für welche Projekte ich arbeiten möchte. Diese Freiheit ist das größte Geschenk, welches ich mir über Jahre eigenständig erarbeitet habe.

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